Wer kennt es nicht? Man fährt über die Autobahn und auf dem rechten Fahrstreifen ist eine nicht enden wollende LKW-Kolonne. Einer gleicht dem anderen. Die meisten sind langweilig einfarbig oder einige wenige mit Werbung bedruckt. Wäre es nicht viel schöner, wenn diese eintönige Kette plötzlich durch einen bunten Tupfer unterbrochen werden würde?
Die KunstLKWs machen dies möglich. Statt mit Werbung, werden die LKWs mit Kunstwerken bedruckt. Oh, Kunstwerke. Wie kommt es dazu? Wozu soll das gut sein?
Wenn du dir diese Fragen stellst, bist du auf dem richtigen Weg.
Welche Geschichte steckt hinter den bunten LKWs?
Im Rahmen des Kunstpreis 2020 wurden Künstler*innen mit Behinderungen aus ganz Österreich dazu aufgerufen ihr Talent zu zeigen. Dafür wurde gemeinsam mit Servoking ein Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem es inhaltlich keine Vorgaben gab. Lediglich das Format musste berücksichtigt werden. Denn um das gemalte Kunstwerk auf den LKW zu bringen, wurde es mit Unterstützung von Gradinger Folienbeklebung in der richtigen Auflösung digitalisiert und vergrößert. So sind die ausgewählten Kunstwerke in voi guter Qualität auf dem LKW sichtbar.
Der Kunstpreis, bei dem es 285 Einreichungen gab, soll jedoch nur ein Anfang sein.
Uns ist es wichtig Barrieren und Vorurteile im Kopf abzubauen. Dies entsteht vor allem durch Begegnungen im Alltag. Diese wollen wir mit den KunstLKWs ermöglichen. Sie sollen eine Botschaft für inklusive Gesellschaft darstellen. Dabei soll vor allem der Mensch im Vordergrund stehen.
„Es geht um eine größere Akzeptanz, Talente zu erkennen und zu fördern und auch darum, eine Begegnung auf Augenhöhe zu schaffen.“
(Gerald Bucher, Geschäftsführer Servoking)
Diese Motive wurden bisher realisiert
Bisher wurden schon 12 LKWs mit originellen Kunstwerken verschiedener Künstler*innen bedruckt und machen so die Straßen ein wenig bunter. Die Bilder sind genau so verschieden wie die Menschen dahinter. Es gibt Fantasiebilder, Alltagssituationen, Tiere und vieles mehr zu bestaunen.

Das Kunsthaus Graz hat ihren hauseigenen LKW mit dem Motiv „gordischer Knoten“ von Jörg Rath bedrucken lassen. So begegnet man der Kunst nicht nur innerhalb des Hauses, sondern auch außerhalb.
„Inklusion bedeutet für uns konkret mit den Mitteln und den Perspektiven der zeitgenössischen Kunst Wahrnehmungen zu schärfen und in der gemeinsamen Betrachtung voneinander und übereinander zu lernen. VOI fesch macht in eben diesem Sinne die gesellschaftliche Breite der Kunstproduktion selbst sicht- und erfahrbar.“
(Katrin Bucher, Chefkuratorin und stellvertretende Direktorin)

Das Motiv „Herbststurm“ von Robert Kastner, wurde von der Logistikfirma Müller Transporte verwirklicht. Als der Künstler sein Werk das erste Mal auf dem LKW sah, war er beeindruckt: „Ich bin einfach nur sprachlos, das ist wunderschön.“ Die Idee zum Bild kam ihm beim Bus fahren, als ein heftiger Sturm wehte.

Der Künstler Christoph Dietrich möchte dem Publikum mit seinem Werk „Verbindungen“ ein Blick in das Innere eines LKWs gewähren.
„Das sind die Zahnräder, die sich im Inneren des Lastwagens drehen. So ist auf dem LKW zu sehen, was in ihm steckt.“

Die Vielfalt der Menschen möchte auch Angelika Klaus, deren Motiv „Auf der bunten Blumenwiese“ den Publikumspreis gewann, zeigen: „Ich male so gerne bunte Wiesen und diese Blumenwiese soll zeigen, dass auch wir Menschen mit einer Behinderungen etwas können, dass wir uns nicht verstecken wollen und dass niemand vor uns Angst zu haben braucht.“

Das Motiv „Wild Things“ von Albert Masser prangt auf einem Sattelaufleger der Firma Servoking. Das Unternehmen möchte „Menschen mit Beeinträchtigungen zeigen, wie wichtig sie uns sind und wie sichtbar ihre Kunst ist.“ (Gerald Bucher, Servoking)

Eine ganz andere Herangehensweise wählte die Künstlerin Brigitte Riedel. Sie überarbeitete ein Bild ihrer Katze, indem sie verdünnte Farbe auftrug, es zerschnitt und in anderer Form wieder zusammenklebte. Ein Möglicher Interpretationsansatz wäre: „Jeder besteht aus verschiedenen Teilen, die je nach äußeren und inneren Einflüssen immer ein neues Bild ergeben können.“, so die Künstlerin selbst.
Hättest du gedacht, dass so viele unterschiedliche und spannende Geschichten hinter den bedruckten Sattelauflegern stecken können?
10 Gründe warum noch mehr KunstLKWs auf den Straßen unterwegs sein sollten
- Sie setzen ein Statement für eine inklusive Gesellschaft!
- Sie machen die Kreativität der Künstler*innen sichtbar!
- Sie sind einzigartig!
- Ein bunter LKW ist meist schöner als ein grauer LKW!
- Sie fallen positiv auf!
- Auf dem Autobahnparkplatz ergibt sich schnell ein Gesprächsthema!
- Sie zeigen Vielfalt im Alltag!
- Sie tragen mit uns die Kunst von Menschen mit Behinderung in die weite Welt hinaus!
- Sie zeigen das Potential der Künstler*innen und ihrer originellen Kunst auf!
- Sie sensibilisieren und begeistern für Inklusion!
Dass die LKWs wirklich positiv auffallen, können die Fahrer bezeugen. Des Öfteren beobachteten sie das Phänomen überholt zu werden, während ihnen aus dem geöffneten Fenster ein „Daumen-Hoch“ gezeigt wird, erzählt Christian Mahr von Servoking.
Wie auch du Kunst im Großformat sichtbar machen kannst
Damit noch mehr Begegnungen geschaffen werden und Menschen mit Behinderungen weiter in die Mitte der Gesellschaft rücken, ist es unser Wunsch die Straßen noch bunter zu machen.
- Du besitzt einen grauen LKW? Lass ihn von uns bedrucken.
- Du besitzt keinen LKW, möchtest aber ebenfalls etwas zur Vielfalt beitragen? Kein Problem, du hast die Möglichkeit eine Fläche zu mieten.
Wir beraten dich gerne und finden das passende Motiv für dich. Entweder aus unserer umfassenden Bilddatenbank oder im Auftrag. So kannst du deinen individuellen LKW auf die Straßen schicken.
Hilf mit, die Straßen bunter zu machen und noch mehr großformatige Kunstwerke in die Welt zu tragen!