Tina Hötzendorfer ist eine kreative junge Künstlerin und Unternehmerin. Ihre Berufung hat sie im Zeichnen von farbenfrohen Bildern gefunden. Dies half ihr nach einem Unfall wieder neuen Mut zu fassen und einen neuen, sowie erfolgreichen Weg einzuschlagen. Im Dezember 2014 konnte sie sich den Traum erfüllen, ihre eigene Galerie zu eröffnen: Die Rollin’Art Gallery in St. Johann in Tirol.
Tinas vorgeschichte
Seitdem Tina sich im Februar 2008 bei einem Snowboardunfall den 6. Halswirbel gebrochen hat, ist sie von der Schulter abwärts querschnittgelähmt und sitzt im Rollstuhl. Vor diesem alles ändernden Ereignis, fing sie an Tourismus-Management zu studieren. Es zog sie jedoch mehr in die weite Welt hinaus als auf den Campus. Daher brach sie ihr Studium ab und ging für ein halbes Jahr auf Weltreise. Vor allem der asiatische Raum, wie Indien und Nepal, hat es ihr besonders angetan.
Kurz nach ihrer Rückkehr verkantete sich ihr Snowboard unglücklich während einer Pistenabfahrt. Im Krankenhaus wurde relativ schnell klar wie verheerend der Unfall war. Es folgten einige Wochen auf der Intensivstation und mehrere Monate Reha. Dort musste sie alltägliche Dinge, wie Anziehen oder Schreiben, erst wieder neu lernen. Wie sie dies erlebt hat, beschreibt Tina eindrucksvoll auf ihrem Blog. In dieser Zeit beschäftigte sie sich viel mit sich selbst. Dabei lernte sie vor allem, die Situation zu akzeptieren und sich neu zu orientieren.
Ein Neustart mit dem Glückselefanten
Ende 2010 packte Tina wieder das Mal-Fieber. Warum es genau das Malen geworden ist, weiß sie gar nicht genau. „Kreativ war ich zwar schon immer, aber das Malen hatte keinen hohen Stellenwert in meinem bisherigen Leben.“, schreibt Tina in ihrem Blog. Jedenfalls entstand in dieser Phase auch der Glückselefant, den sie ihrer Oma zu Weihnachten malte.
Seit ihrem Aufenthalt in Indien zählt der Elefant zur ihren Lieblingstieren. „Er steht für Stärke, Kraft und Liebe.“, erklärt Tina. Für diesen Elefanten bekam sie extrem viel Zuspruch. Auch all ihre anderen Bilder fanden großen Gefallen. Vor allem aber merkte sie, wie viel Freude ihr das kreative Zeichnen machte. So entstanden viele weitere Bilder, bis sie sogar eine erste eigene Ausstellung eröffnen konnte. Die Begeisterung hielt an, sodass innerhalb kürzester Zeit alle ihre Bilder verkauft wurden. „Noch am selben Abend entwarf ich mein Logo – einen Pinsel im Rollstuhl, und kreierte meinen Künstlernamen ‚Rollin’Art‘.“, berichtet sie.
In den nächsten Jahren folgten weitere Ausstellungen, auch außerhalb Österreichs. So durften Besucher*innen ihre Bilder in London, New York und Paris bestaunen.

Inspiration für ihre farbenfrohen Bilder findet Tina in der Natur, durch das Reisen, aber auch in den Symbolen des Buddhismus, mit dem sie sich während ihrer Selbstfindungsphase viel beschäftigt hat. Am liebsten malt sie mit Acryl- und Aquarellfarben, aber auch der Tuschestift kommt gerne zum Einsatz.
Wenn man Tinas Bilder sieht, vermutet man nicht, dass sie ihre Finger nicht bewegen kann. Um trotzdem filigrane und feine Linien und Muster zeichnen zu können, hat sie sich durch viel Übung eine eigene Technik angeeignet. In diesem Video verrät sie ihren Trick.
Die Rollin’Art Gallery
Die Galerie ist Kunstgalerie und Geschenkeladen zugleich. Gemeinsam mit ihren fünf Mitarbeiter*innen gestaltet sie den Laden, kümmert sich um die Webseite, erstellt Fotos und Videos über aktuelle Produkte und entwickelt Ideen für neue Artikel. Diese werden mit einem speziellen Druckverfahren mit den digitalisierten Motiven bedruckt. Auch dieser Produktionsschritt wird von dem kleinen Team vorbereitet.
Die Galerie befindet sich in St. Johann in Tirol. Sie ist sowohl von innen als auch von außen, sehr liebevoll gestaltet.

Tinas Produkte sind so vielfältig wie ihre Bilder. Neben Dekoartikeln, wie Fußmatten und Blumentöpfen, findet man Tassen, Mode und Papierwaren, wie Notizblöcke oder Grußkarten im Online-Shop. Alles im bunten Designe der jungen Künstlerin, oftmals verziert mit passenden, positiven Sprüchen. Die verschnörkelten Elemente stammen unter anderem aus indischen Hennamotiven. In einem Interview erzählt Tina: „Ich will Positivität und Lebensfreude verbreiten.“ Das gelingt ihr.
Über die Sozialen Netzwerke bindet Tina ihre Fans mit ein, gibt Einblicke in ihren Arbeitsalltag und geht gerne auch auf Vorschläge und Wünsche ein.

Nicht nur Künstlerin, sondern auch Motivatorin
Neben ihrer Tätigkeit als Künstlerin, hält Tina auch Vorträge an Schulen, bei Veranstaltungen oder in Firmen über eine positive Lebenseinstellung und Selbstmotivation. Dabei gibt Tina ihre Erfahrungen weiter, indem sie den Zuhörer*innen ein paar Einblicke in ihr Leben gewährt. Dadurch möchte Tina „einen offeneren Umgang mit Themen wie Querschnittlähmung und Behinderung erreichen und außerdem auf das Gute und Schöne im Leben aufmerksam machen, auf den richtigen Fokus und auf Achtsamkeit.“ Tina schöpft ihre Energie aus der Tatsache, dass sie ihre Arbeit als Berufung sieht und sie selbst somit selten unmotiviert ist.
Vötter Doris
02/07/2023 at 18:20Hut ab!!!
Ulrike Bogner
02/07/2023 at 18:25Liebe Tina,
Ich bin begeistert von deiner Lebenseinstellung und von deiner Kreativität!!!
Ich werde sicher dein Atelier besuchen….ich freue mich schon drauf!
Lieben Gruß Ulli
Elisabeth Fluch
14/07/2023 at 18:30Ich bewundere Deine Kraft und Dein künstlerisches Talent